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Hotelsuche

Wenn es dunkel wird in Istanbul, die Sonne im Bosporus versinkt, dann wird es Zeit für ein beliebtes Gesellschaftsspiel. Zumindest für mich. Ich breche auf, verlasse das Lokal, wo ich zu Abend ass und mache mich auf dem Weg. Bis zur Hagia Sophia ist es kein Problem, doch sobald ich das Museum hinter mir gelassen habe, wird es spannend. Ich buchte ein Hotel in Sultanahmed. Zentrale Lage im touristischsten Viertel der Stadt. Sollte also kein Problem sein, dorthin zu finden. Dachte ich. Doch die Straßen sind so sehr verwinkelt, manche Gassen so klein und unbedeutend, dass sie nicht mal auf dem Stadtplan erscheinen, dass der Weg zurück ins Hotel jeden Abend ein kleines Abenteuer ist. Manchmal habe ich den Eindruck, dass sich meine Unterkunft vor mir versteckt. Unterwegs komme ich an zahlreiche Läden und Restaurants vorbei. Nein, ich möchte diesen Teppich nicht kaufen. – Ihr Hotel kenne ich nicht, aber ich kann Ihnen zwei Lampen verkaufen. Nein, danke. Kein Interesse! – Nein, ich möchte nicht in Ihr Restaurant. Ich habe eben erst gegessen. – Konversationen dieser Art vertreiben mir unterwegs die Zeit. Irgendwann habe ich es dann doch geschafft, finde mein Hotel und werde vom Portier freundlich begrüßt. Er drückt mir meine Zimmerschlüssel in die Hand und ich kann mich von meinem allabendlichen Abenteuer auf meinem Zimmer ausruhen. (Ab den sechsten Tag gelang es mir endlich den Weg ohne Umwege zu finden!)

3 Kommentare zu “Hotelsuche

  1. Das ist doch praktisch. Überleg mal, was Du auf diese Weise alles gesehen und erlebt hast! Das ist besser als jeder Reiseführer 😉

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